Schwetzinger Schloss.
Jahr für Jahr blickt die Opernwelt gespannt auf das, was das Theater und Orchester Heidelberg im Schwetzinger Rokokotheater präsentiert, wenn ein vergessenes Werk nach mehreren hundert Jahren aus dem Dornröschenschlaf erweckt wird und für heutige Opernliebhaber*innen erstmals erlebbar wird – Jahr für Jahr ein einmaliges Erlebnis, welches seinen festen Platz in der deutschen Kulturlandschaft erhalten hat. Mehrfach wurden Stücke durch die Fachpresse als »Wiederentdeckung des Jahres« gelobt und weltweit wurde über die wiederaufgeführten Raritäten im Schwetzinger Rokokotheater berichtet. Neben dem zentralen Werk, welches in einer Neuinszenierung das Zentrum einer jeden Festivalausgabe bildet, bieten hochkarätige Konzerte den Rahmen und garantieren einen erstklassigen Hörgenuss in den Räumlichkeiten der kurfürstlichen Sommerresidenz, die nachweislich schon berühmte Gäste wie Wolfgang Amadeus Mozart, Christoph Willibald Gluck oder Friedrich Schiller beehrten.
Die Geburtsstunde des Festivals im Jahr 2006 ging einher mit der Schließung des Heidelberger Theaters, welches wegen erheblicher baulicher Mängel nicht weiter bespielbar war. Hier wurde aus der Not eine Tugend und das Schwetzinger Rokokotheater fungierte als eine Ausweichspielstätte, um den Heidelberger Theaterschaffenden ein Domizil auf Zeit zu gewähren. Unter der künstlerischen Leitung des damaligen Operndirektors Bernd Feuchtner mit Intendant Peter Spuhler wurde das Potenzial dieses magischen Orts entdeckt, um zunächst mit der Aufführung verschiedener Opernwerke aus der Feder Antonio Vivaldis jährlich das Publikum zu begeistern. Mit der Intendanz von Holger Schultze und dem künstlerischen Leiter Heribert Germeshausen gelang nach 2011 die zyklische Wiederentdeckung verschiedener neapolitanischer Opernwerke. Mit der künstlerischen Leitung des Direktions-Teams Ulrike Schumann und Thomas Böckstiegel widmet sich Winter in Schwetzingen der Wiederentdeckung der Werke deutscher Barockkomponisten – begonnen mit der gefeierten Aufführung von Georg Caspar Schürmanns Meisterwerk »Die getreue Alceste« im Jahr 2019.
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